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Forum Technik und Gesellschaft Schriften Band 2

Die Universitäten sind derzeit in einer Phase großer Veränderungenbegriffen: Das neue österreichische Universitätsgesetz zielt auf Spitzenleistungen in Lehre und Forschung sowie
Effektivität des Mitteleinsatzes. Damit wird der Wettbewerb zwischen Universitätenin Österreich als Governance-Prinzip etabliert.

Diese Entwicklung findet zeitgleich mit den europaweiten Bemühungen umeine Harmonisierungdes europäischen Bildungs- und Forschungsraumes („Europäischer Hochschulraum“) statt und wird von dieser überlagert. Die dazu notwendige Reform der Studienplänebeinhaltet u.a. die Einführung des „Bakkalaureus/Bachelor“ alsakademischem Erstabschluß nach ca. 6 Semestern Studienzeit auch für die technischen Studienrichtungen.

Die technische Bildung und Ausbildung steht darüber hinaus vor einer weiterengrundsätzlichen Frage: Die nahezu allseitige Durchdringung der Gesellschaft mit Technik und Technologie bedeutet, dass die Studierenden mehr wissen müssen als nur dietheoretischen Grundlagen ihres Faches und deren Anwendung. Junge Techniker und Ingenieure brauchenauch ein Reflexionswissen über die sozialen und ökologischen Konsequenzendes technischen Fortschritts. Und sie brauchen, da sie später zumeist Führungspositioneneinnehmen, zu ihrem individuellen beruflichen Erfolg Sozialkompetenz, Teamfähigkeitund im Rahmender Globalisierung Sprachkompetenz.

Gerade die Technischen Universitäten, denen noch immer eine zu starke Verengungauf fachwissenschaftliche Inhalte nachgesagt wird, bedürfen einer Ausbildungskonzeption, die auf die allseitige Persönlichkeitsentfaltung abzielt.

Die Tagung am 25. November 2002 beschäftigte sich mit den Schlüsselfaktorender technischen Bildung der Zukunft in dem Sinne, wie die Kernelemente Berufsfähigkeit undPersönlichkeitsentfaltungangesichts der Fülle des technischen Wissens und der Dynamik derWissensentwicklung in ein ausgewogenes Verhältnis gebracht werden können.